Seitenwände – Alu raus, Dämmung rein, Sperrholz drauf

Die Innenverkleidung der Seitenwände ist aus Aluminium Strukturblech gefertigt. Nach dem Ausbau der Feuerwehr Innenausstattung (den ich zum Glück nicht selbst machen musste) bleiben genietete Gewinde, Löcher, Silikonreste und diverse Kratzer. Auch wenn mir diese rustikale, zweckmäßige Wandverkleidung mit Patina und Gebrauchsspuren zusagt entscheide ich mich sie raus zu nehmen und durch Holz zu ersetzen. Die Schiene für das Rollo muss als erstes raus. In Richtung Heck wird sie von einer Blechschraube an der Karosserie gehalten, vorne ist sie mit einem kleinen Halter an die Aluwand genietet. Das Wandblech selbst ist auch genietet und an den Stellen an denen es auf der Karosserie aufliegt mit Karosserie Knetmasse gegen Klappern gedämpft. Nachdem alle Nieten aufgebohrt sind fallen mir die Wände quasi in den Schoß.

Die Bleche hat sich jemand über ebay Kleinanzeigen abgeholt und verbastelt sie an seinem alten Traktor. Das freut mich sehr, sie nicht auf den Schrott bringen zu müssen.

Als Isolationsmaterial habe ich großflächig 19mm selbstklebenden Schaumstoff angebracht. An engen Stellen kam 9mm Material zum Einsatz und um Übergänge zu kaschieren oder wirklich enge Radien zu dichten, 3mm Band.

An den Stellen an denen die Karosserie innen waagerechte Holme hat habe ich mit Dachlatten, die ich in diesem Fall auf der Kreissäge dünner sägen musste, aufgedoppelt. So habe ich durchgehend Befestigungsmöglichkeiten für das Sperrholz geschaffen.

Da das Pappelsperrholz im Gegensatz zur Aluwand die Rolloschiene vermutlich nicht aus eigener Kraft tragen kann, mussten an dem vorderen Ende eine Lösung her. Die war ein kleiner zurechtgebogener Winkel, der unter der Holzwand an der richtigen Stelle an die Karosserie genietet wurde.

Vor dem nächsten Arbeitsschritt habe ich den Boden gelegt. Danach ging es weiter mit 3mm Pappelsperrholz, das ich mir beim Holzhändler im nächsten Ort als ganze Platten gekauft habe. Das ist ein sehr helles, weiches Material, kratzempfindlich und mit wenig Spannung. In zwei der drei Schichten aus denen das Sperrholz besteht liegt die Holzfaserrichtung gleich. Das heißt es gibt eine biegbare Richtung und eine steifere. Es ließ sich sowohl mit einem Cuttermesser als auch mit der Handkreissäge bearbeiten. Die alte Aluverkleidung diente als Schablone für den Zuschnitt. An den Rändern habe ich Panhead Blechschrauben verwendet, um das Holz im 10-20cm Abstand mit der Karosserie zu verbinden. An der Lattenunterkonstruktion ist das Sperrholz mit nur wenigen kleinen Senkkopf Holzschrauben befestigt. Zieht man letztere Schrauben zu fest verzieht sich das Holz zu kleinen Kratern um die Schraubenköpfe. Um diesen Effekt zu minimieren habe ich die Löcher gesenkt und die letzten Umdrehungen von Hand angezogen.

Zuletzt mussten die Schienen wieder an die Seiten, damit das Rollo wieder benutzbar ist. Zum Glück passte die Schiene perfekt und der Haltewinkel hinter dem Holz war perfekt positioniert. Das Rollo läuft jetzt sogar ein wenig besser als vorher.